Als Germanist und Historiker hat Hans Walther die Leipziger Namenforschung seit Mitte des vergangenen Jahrhunderts in entscheidender Weise mit geprägt. Aus seiner Feder stammen neben vielfältigen thematischen Abhandlungen zur sächsisch-thüringischen Namen- und historischen Landeskunde, die auch methodisch richtungweisend wurden, vor allem zahlreiche Ortsnamenbücher – viele davon in Kooperation mit anderen namhaften Gelehrten – so etwa das Historische Ortsnamenbuch von Sachsen.
Trotz langer Krankheit, die ihn in den letzten Lebensjahren begleitete, arbeitete er weiter an einem seiner wichtigsten Vorhaben, dem Historischen Ortsnamenbuch Thüringen. Mit diesem längst nicht abgeschlossenen Großprojekt befasst sich auch sein letzter Aufsatz, der soeben im neuesten Heft 103/104 der Namenkundlichen Informationen erschienen ist.
Mit Hans Walther verliert die GfN nicht nur eines ihrer Gründungsmitglieder, sondern vor allem einen namhaften Wissenschaftler, stets anregenden Gesprächspartner und Freund.
Seiner Familie sprechen wir unser tiefes Mitgefühl aus.
Eine umfassende Würdigung des Lebenswerkes von Hans Walther folgt. An dieser Stelle sei bereits auf die Würdigung zu seinem 90. Geburtstag verwiesen: Namenkundliche Informationen 99/100 (2011).