„Namen und ihre Umwelt“ (25.–29. August 2014)
Der 25. Internationale Kongress für Namenforschung versammelte rund 250 Teilnehmer aus 45 Ländern in Glasgow wenige Wochen vor dem schicksalhaften Referendum zur Unabhängigkeit Schottlands. Unter den Vortragenden waren Anglisten am besten vertreten, gefolgt von Germanisten, Slavisten, Skandinavisten, Finnougristen, verhältnismäßig wenigen Romanisten sowie Vertretern anderer Philologien und Fächer. Mit Vorträgen zu Anthroponymen und Toponymen in Brasilien, Mexiko, China, Japan, Indien, USA, Kuwait, Israel, Algerien und Südafrika reichte das Themenspektrum über den traditionellen europäischen Schwerpunkt hinaus.
Neben den philologischen Disziplinen wurden onomastische Fragestellungen aus der Sicht der Geographie, Soziologie, Geschichtswissenschaft und Rechtswissenschaft behandelt. Drei Plenarvorträge beschäftigten sich mit einer Überblicksdarstellung der schottischen Toponymie (Simon Taylor), den Ergebnissen des Projekts Family Names of the United Kingdom (FaNUK) (Richard Coates) sowie dem Potential der neuen Technologien für die onomastische Forschung (Peder Gammeltoft). 168 Vorträge und 11 Poster wurden in englischer Sprache, 25 auf Deutsch und 20 auf Französisch angeboten.
Zu den organisatorischen Neuheiten des diesjährigen Kongresses gehörte u.a. die Notwendigkeit der ICOS-Mitgliedschaft für sämtliche Kongressteilnehmer, was zu einem bedeutenden Anstieg der Mitgliederzahlen von 202 im Jahr 2011 auf aktuell 291 geführt hat. Ein Novum stellte darüber hinaus eine Posterausstellung mit einem Preis für das beste Poster in Höhe von 100€ dar, wobei alle Kongressteilnehmer ihre Stimme abgeben durften. Teilnehmende Studierende wurden mit jeweils 30€ aus den ICOS-Mitteln gefördert.
Auf der Generalversammlung mit rund 120 teilnehmenden ICOS-Mitgliedern wurde ein neuer Vorstand gewählt (Präsident: Milan Harvalík; Vizepräsidenten: Lidia Becker und Richard Coates; Schriftführer: Carol Léonard; Stellvertretender Schriftfu?hrer und Web-Administrator: Guy Puzey; Schatzmeister: Staffan Nyström; nicht-exekutive Mitglieder: Emilia Aldrin, Oliviu Felecan, Paula Sjöblom, Valéria Tóth, Nobuhle Hlongwa und Alice Crook als studentische Vertreterin) sowie der Austragungsort für den nächsten Kongress bestimmt. Der 26. Internationale Kongress für Namenforschung wird in Debrecen (Ungarn) Ende August 2017 durchgeführt.
Die Akten des 24. Internationalen Kongresses fu?r Namenforschung, der im August 2011 in Barcelona stattgefunden hat, konnten erfreulicherweise vor dem Glasgower Kongress veröffentlicht werden: http://www.gencat.cat/llengua/BTPL/ICOS2011.